Geschichte des ATSV

Gründung

Beginn war im Jahr 1899 - das ist jetzt über 100 Jahre her.

Ziel der Gründer unseres Vereins war es, der arbeitenden Bevölkerung, die in den damals bestehenden Verbänden der oberen Gesellschaft ihren Sport nicht ausüben konnte, eine freie sportliche Betätigung zu ermöglichen. Sport und Spiel sollten der Gesundheit dienen und die Jugend zu freien und frohen Menschen erziehen. Dieses Ziel stand von Anfang an über dem Anspruch der Höchstleistung.

Der heutige ATSV setzt sich aus drei kleineren Vereinen zusammen, die zunächst separat trainierten. Der Arbeiter-Turnverein Lasalle begann ab 1899 mit seinem Turnbetrieb in den damaligen Bürgersälen Altonas. Auf Drängen der politischen Partei musste der Name des Vereins kurze Zeit später in Turnverein Fichte geändert werden. Zu dieser Zeit gehörte Altona noch nicht zu Hamburg, sondern war dem Königreich Dänemark zugeordnet. Wenig später entstand in Christiansens Club- und Ballhaus in der Blumenstraße die Freie Turnerschaft Altona. Nach Eröffnung des Bismarckbades 1911 schlossen sich die Schwimmer, die in der damaligen Nachbarschaft Hamburg ihren Schwimmsport ausübten, zu dem Arbeiter-Schwimmverein von 1911 zusammen.

Alle diese Orte gibt es heute nicht mehr. Ballhäuser sind außer Mode gekommen, die Blumenstraße heißt heute Billrothstraße und zuletzt musste auch das historische Bismarckbad einem Neubau mit Geschäften weichen und wurde als modernes Freizeitschwimmbad an der Holstenstraße neu errichtet.

Die Anfänge

Die ersten Jahre der Vereine waren sehr schwierig. Arbeitersportvereine waren politisch nicht gewollt und wurden daher von keiner Seite unterstützt. Staatliche Sportanlagen standen nur der höheren Gesellschaft zur Verfügung. Die intensive Aufbauarbeit der Vereine wurde zudem durch den Krieg 1914-1918 jäh unterbrochen. Die meisten Turner wurden sofort einberufen und der Turnbetrieb musste allmählich eingestellt werden. Nach dem Krieg und dem Zusammenbruch des Kaiserreiches setzte dann ein allgemeiner Aufschwung ein. Die Schwimmabteilung pachtete erstmals das Sportgelände Wittenbergen. Sie umzäunten das Gelände, schlugen Zelte auf und überwachten, unterstützt vom Arbeiter-Samariter-Bund, sonntags den Badebetrieb im Elbe-Freibad Wittenbergen. Bis 1933 war die Mitgliederzahl aller Abteilungen weit über 3000 gestiegen. Doch dann kam der 2. Weltkrieg.

Zweiter Weltkrieg

Bald nach der Machtübernahme durch das Dritte Reich wurden alle Arbeitersportvereine verboten. Jegliches Turnmaterial, das vor den Nazis in Sicherheit gebracht wurde, ist den Bombennächten zum Opfer gefallen. Damit stand der Verein vor dem Nichts. Erst nach 1945 wurde wieder mit dem Sport begonnen – unter erbärmlichen Verhältnissen. Eine unverglaste Turnhalle, Geräte, deren Polsterung geraubt war, keine Heizung im Winter.

Bis heute

Doch mit dem Zusammenschluss der drei Sportvereine zum Altonaer Turn- und Sportverein wurde der Verein nach 1945 wieder aufgebaut und wuchs zunehmend. In den folgenden Jahren entwickelten sich immer mehr Sparten. Zunächst wurde im August 1946 eine eigenständige Kanu-Abteilung gegründet. In den 1970er Jahren kamen Ringtennis und Volleyball hinzu, in den 80ern Badminton und Basketball und schließlich 1995 Karate. Aushängeschild des Vereins war seit 1929 das Sportgelände an der Elbe, das zunächst von den Schwimmern genutzt wurde, sich allmählich aber zu einem Sport- und Freizeitgelände für alle Abteilungen entwickelte. Höhepunkt war 1931 der Bau einer großen Schutzhütte, die durch die große Sturmflut 1962 leider zerstört wurde. Erst über zehn Jahre später wurde das heutige Sport-, Jugend- und Freizeitheim fertig gestellt und eingeweiht.

 

Schwimmen im Bismarckbad                                            Unsere Synchronschwimmer


Schauturnen 1967 auf dem Platz der Republik

Schutzhütte in Wittenbergen ab 1931                           Schwimmerfamilien am Strand